Der erste Verkehrsmittelwechsel: Mit der Fähre geht’s von Tallinn hoch nach Helsinki. Und irgendwie fühlt es sich gerade das erste Mal so richtig nach Verreisen an. Cooles Gefühl! Und damit bin ich am vorerst nördlichsten Punkt meiner Reise angekommen.
Helsinki! Und los…
Wie immer schnapp ich mir meinen Rucksack und lauf einfach erst einmal los. Völlig uninformiert, einfach treiben lassen. Und in Helsinki kann man viel laufen, sehr viel laufen. Die Stadt ist schon etwas größer und weitläufiger als die bisherigen, merke ich. Und meine Füße auch.
Die Stadt selbst catched mich aber erst einmal gar nicht so. Alles ist teuer – ja so kennt man Skandinavien – hemmt aber trotzdem etwas die Freude. Abends halten wir uns 3 Stunden lang an einem Bier fest. Dieses kostet immerhin 8,50 €. Das muss reichen für den Abend. Spaß bringt die Stadt trotzdem. Allerdings fast weniger die Stadt, als die Leute, auf die ich dort treffe. Und man muss vor allem die andere Seite sehen: Die Gehälter in der Gastronomie und anderen Dienstleistungsbranchen liegen dafür auf einem fairen Niveau und schrammen nicht einfach grade so an unserem Mindestlohn vorbei. Und das Hostel ist mit Abstand das beste, das ich bislang hatte. Dennoch mit Abstand das teuerste. Kostet das 10fache der bisherigen – ich bin aber auch etwas verwöhnt vom Baltikum.
Mein absolutes Highlight ist die Temppeliaukio Rock Church. Von außen total unauffällig, eröffnet sich innen ein regelrechtes Raumwunder. Gar nicht im Sinne von Platz, sondern ein unglaubliches Raumgefühl. Warm, natürlich und doch elegant und feierlich. Hätte gern die Orgel gehört.
Da ich in der Stadt weder die erhofften vielen kleinen Läden mit Designstücken finden konnte, noch irgendwelche spannende Veranstaltungen rund um Start-Ups oder andere IT- oder Organisationsentwicklungs-Themen zu der Zeit stattfinden, zieht es mich raus auf eine der vielen kleinen Inseln vor Helsinki. Die sind wirklich toll und mit den Fähren des ÖPNV auch ganz einfach und schnell zu erreichen. Die Bilder sind auf Suomenlinna entstanden.
Das habe ich in Helsinki probiert
Dinge, die ich in Finnland gelernt habe
1. Ich verstehe Australier immer noch nicht… bin aber nicht allein damit. Das haben mir Natives aus ganz unterschiedlichen Ländern lachend bestätigt.
2. Man kann mit Online-Direktvertrieb von Loungerie Basics tatsächlich Geld verdienen. …und dabei ganz entspannt reisen. Coole Sache, finde ich. Den Gründer von Wama Underwear hab ich getroffen @the-yard-hostel in Helsinki.
3. Ich mag das Hostel-Leben. Auch wenn ich mir das selbst nicht zugetraut hätte – ich würde nicht wieder in eine WG ziehen, die Zeiten sind echt vorbei. Das Leben im Hostel hat aber was. Es wird null langweilig, nervt aber auch nicht. Man hat selbst auf 15 qm geteilt durch 8 Personen genügend Rückzugsmöglichkeit. Hammer!
Mal sehen, ob das so bleibt. Weiter geht’s nach Russland…