Es hatte auf jeden Fall zur Folge, dass ich bewußt nach einer Unterkunft mit einem solchen Pool recherchierte. Gar nicht so günstig, musste ich feststellen. Um dann in den Rezessionen zu lesen, dass es auch noch ganz schön überfüllt ist. Und dann plötzlich: ein Hostel mit Zugang zu einem Infinity Pool, 10€/Nacht. Gesehen, gebucht, nicht überfüllt.
Es war der wahrscheinlich perfekte Ort für Weihnachten. Das Hostel war klein, hatte nur 3 Zimmer, dafür einen riesigen schönen Gemeinschaftsbereich. Fast wie eine Wohnung: Küche, Sofa, Esstisch und einen tollen Balkon im 32. Stock mit Blick über die Stadt. Und dann rottet sich da auch noch ein Trupp von sechs Deutschen zusammen – natürlich mit ähnlichen Vorstellungen für Weihnachten. Wir beschlossen also, die „WG“ hier zu nutzen, zusammen zu kochen und uns das Fest weit weg von Familie und Freunden zusammen schön zu machen. Geschenkt haben wir uns reihum jeweils eine Flasche Wein – so herrlich praktisch veranlagt, diese Deutschen.
Und natürlich haben wir uns nach einigen Tagen in unserem tollen Hostel, das wir gefühlt eingenommen hatten, doch noch etwas Sightseeing zukommen lassen. Ich spar uns hier die Hintergründe zu den Towers und den Batu Caves – Wikipedia weiß des im Zweifel eh besser.
Ausflug aufs Land – Cameron Highlands
Zwischen Weihnachten und Neujahr sind Stella und ich aufs Land gefahren. Und zwar in die Cameron Highlands. Auch sooo lustig: Stella wohnt genau zwei Straßen weiter von mir in Hamburg. Wir kennen und lieben die gleichen Cafes und Bars, sind uns aber noch nie über den Weg gelaufen. Das wird sich zukünftig ändern 🙂
Die Cameron Highlands haben riesige Teeplantagen. Ich hatte da noch nie drüber nachgedacht, aber nun mit Bewunderung festgestellt: diese Plantagen sehen unglaublich hübsch aus. Wir haben uns also – im Gegensatz zu unserem KL Ess- und Trink-Programm – mit Wandern und viel Bewegung ausgetobt.
…um dann rechtzeitig zu Silvester wieder in unserem Lieblingshostel in KL anzukommen. Silvester also mit dem wahrscheinlich besten Blick über eine Stadt, den man „von zu Hause“ haben kann.
Dinge, die ich in Malaysia gelernt habe:
1. Weihnachten ohne Tradition ist … nennen wir’s: merkwürdig. Kein Problem, das mal ein Jahr lang so zu haben. Auf Dauer aber definitiv nichts für mich. Auch wenn die Familie bei mir maximal klein ist – ich vermisse sie. Umso schöner, Weihnachten in der Ferne dennoch mit Menschen zu verbringen, die doch ganz ähnliche Traditionen haben.
2. Tee ist wunderschön. Ich liebe die Teeplantagen in den Cameron Highlands. Die Hügel erstrecken sich unendlich weit, wirken so grün, so satt. Einfach wunderschön.
3. Ich darf mal wieder eine neue Lebensform kennen lernen. Bei unserer Wanderung durch die Cameron Highlands treffen wir ein Paar aus England, Anfang/Mitte 50 würde ich schätzen. Die beiden reisen seit Jahren durch die Welt. Immer wieder mit Zwischenstopps in der Heimat. Sie reisen nicht nur, sondern arbeiten auch von Zeit zu Zeit im Ausland. Kein Masterplan, treiben lassen. Maximal anpassungsfähig. Schön ihre Leichtigkeit gegenüber dem Leben erleben zu dürfen. Leicht aber nicht abgehoben.
4. Kuala Lumpur ballert nicht so viel Kohle in die Luft. Ein traumhafter Blick über die Stadt für Silvester. Wir stellen aber fest: Hier werden gar nicht so viele Raketen gestartet wie man es aus deutschen Städten kennt. Das riesige Feuerwerk über der Stadt gibt es also nicht, nur ein paar Raketen. Irgendwie gut, wie ich finde.